“Einmal mehr wurde uns allen klar, dass wir diese alte studentische Sitte, auch wenn wir Glanzenburger sie als einzige Verbindung in Zürich pflegen, nie wollen und werden aufgeben können.”

  • Die zahlreichen Studentenverbindungen in der Schweiz, Deutschland und Österreich haben zwar so einiges gemeinsam - es gibt aber auch ein paar Dinge, die sie voneinander unterscheidet.

  • Burschenschaftliches Prinzip

    Unter dem Burschenschaftlichen Prinzip verstehen die Glanzenburger den Bezug zu den Idealen der Urburschenschaft auf der einen, eine besondere Interpretation des Lebensbund-Prinzips auf der anderen Seite. Die Glanzenburger identifizieren sich mit den Forderungen der Urburschenschaft nach Freiheit, Gleichheit, Demokratie und Republik.

    Die Idee von einer Burschenschaft als allumfassende Bewegung wurde auf das Lebensbund-Prinzip, beziehungsweise die interne Organisation der AB Glanzenburger uminterpretiert.

    Das Allumfassende besteht darin, dass Aktivitas und Altherrenschaft im selben Verein und nicht in separaten Vereinen untergebracht sind.

    Diese Vereinsstruktur ist in der schweizerischen Verbindungslandschaft sehr selten und gilt im Schweizerischen Studentenverein (Schw. StV) als Alleinstellungsmerkmal der AB Glanzenburger. Praktische Konsequenz davon ist, dass Altherren dieselben Stimm- und Wahlrechte haben, wie aktive Burschen und von den Statuten gemeinsam mit den aktiven Burschen als «Burschen» betrachtet werden.

  • Erster dunkelhäutiger Student im RKB

    Im Wintersemester 1963/64 wurde Aloysius Mubiru aus Uganda, welcher an der Universität Zürich Veterinärmedizin studierte, in die Aktivitas der KB Glanzenburger aufgenommen. Mubiru war damit einer der ersten Dunkelhäutigen in einer Schweizer Studentenverbindung und der erste dunkelhäutige Student im Ring Katholischer Burschenschaften. Seine Mitgliedschaft bei den Glanzenburgern war gewissen Mitgliedern des Schw. StV zu dieser Zeit ein Dorn im Auge. Dass eine neue katholische Studentenverbindung es wagte, in ihre Reihen auch Ausländer, ja sogar dunkelhäutige Studenten, aufzunehmen, verstärkte die schon bestehende Rivalität zwischen der KB Glanzenburger und dem Schw. StV.

    Für die Glanzenburger blieb Aloysius Mubiru, nachdem er sein Studium abgeschlossen und in seine Heimat zurückgekehrt war, für Jahrzehnte unauffindbar. Unter dem Eindruck des Terrorregimes von Idi Amin war eine Kontaktaufnahme für lange Zeit nicht möglich, und die Glanzenburger befürchteten, dass Mubiru nicht mehr am Leben sei. Als letzte Hoffnung beschloss die Verbindung, per Inserat in Ugandas grösster Zeitung nach Mubiru zu suchen und hatte damit Erfolg. Nach mehreren Telefonaten und einem regen Briefwechsel besuchten am 21. März 2017 zehn Glanzenburger ihren Altherren Mubiru und seine Familie in Kampala.

  • Landesvaterstechen

    Das Landesvaterstechen ist eine Tradition, die bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts zurückreicht und der Huldigung von Landesfürst und Vaterland durch farbentragende studentische Landsmannschaften sowie Offiziere diente. Dabei werden die Mützen aller Teilnehmer während des Liedes «Alles schweige» auf spitze Degen gestochen, «geweiht» und anschliessend den sich gegenüberstehenden Stechenden wieder auf den Kopf gesetzt.

    Die Glanzenburger kamen mit dieser Tradition an ihrem ersten Stiftungsfest 1960 über katholische Burschenschafter aus Österreich in Kontakt. Als Bezeugung bundesbrüderlicher Treue fand sie Gefallen am Landesvaterstechen, musste das Ritual aber von einer Treuebezeugung gegenüber dem deutschen Vaterland in eine Treuebezeugung zur Schweiz uminterpretieren. So werden die in der schweizerischen Bundesverfassung verankerten Rechte und Freiheiten als Errungenschaft der modernen Eidgenossenschaft gefeiert.

  • Engagement in Dachverbänden

    Im Corporationen Convent Zürich (CCZ) stellen die Glanzenburger seit den 1980er Jahren ununterbrochen eine Charge im fünfköpfigen Verbandsvorstand, darunter dreimal den Präsidenten.

    Im Schw. StV engagieren sich die Glanzenburger insbesondere seit der Jahrtausendwende stark und stellen stellten zuletzt 2022 - 2023 den Zentralpräsidenten des Gesamtvereins.